Die Ausbildung eines zuverlässigen Reitpferdes beginnt nicht erst beim Reiten von Lektionen. Die Basis für erfolgreiches Lernen ist eine vertrauensvolle Beziehung. Vielleicht erinnerst du dich noch an den Tag, an dem dein erstes eigenes Pferd bei dir eingezogen ist oder du eine deine Reitbeteiligung übernommen hast. Vielleicht bist du auch gerade auf der Suche nach deinem Pferd. Du warst voller Vorfreude und Erwartungen an die gemeinsame Zeit. Du hattest einen genauen Plan im Kopf und wärst am liebsten direkt los geritten. Doch dann kam alles anders, denn es funktionierte nicht so reibungslos wie gedacht. Genau so war es bei mir und meinem ersten eigenen Pferd.
Wie du einen reibungslosen Start mit deinem Pferd gestaltest und Vertrauen aufbaust, erfährst du in diesem Beitrag.

GIB DEINEM PFERD ZEIT
Der Aufbau einer innigen Beziehung, die auf Vertrauen basiert, braucht Zeit!
Je mehr Zeit du mit deinem Pferd verbringst, desto besser lernst du es kennen. Wir sollten unseren Pferden vor allem auch Zeit lassen, um anzukommen. Das neue Pferd muss sich zunächst in der neuen Umgebung zurechtfinden, einen Platz in der neuen Herde finden und sich an seine neuen Bezugspersonen gewöhnen. Statt direkt mit der Arbeit anzufangen, nutze die Zeit, um es ausgiebig zu putzen, erste kleine Spaziergänge in der neuen Umgebung zu machen oder es auf der Wiese oder dem Paddock zu beobachten.
GIB DEINEM PFERD EINEN VERTRAUENSVORSPRUNG
Nur wer selbst vertraut, bekommt auch Vertrauen zurück.
Gerade am Anfang sollten wir unseren Pferden daher einen Vertrauensvorsprung geben. In dem Zusammenhang hilft es, fokussiert und ruhig zu bleiben. Denn Stress und Angst übertragen sich meist unmittelbar auf die sensiblen Fellnasen. Vielleicht kennst du auch diese Situationen, wenn man schon gestresst oder schlecht gelaunt in den Stall kommt und nichts so recht funktionieren möchte. Bleiben wir selbst jedoch gelassen und positiv oder halten in Stressigen Situationen einen Moment inne, um uns wieder zurück in den Fokus zu bringen, überträgt sich dies ebenfalls und wir können unserem Pferd Sicherheit geben.
STELL DEINE ERWARTUNGSHALTUNG ZURÜCK
Gerade in der Anfangszeit kann es hilfreich sein, die eigene Erwartungshaltung erst einmal ein wenig zurückzustellen. Erwartung kann auch immer einen gewissen Druck erzeugen. Und Druck kann wiederum zu Stress führen. Dabei ist nicht gemeint, dass wir das Pferd in Watte packen oder gar in der Box stehen lassen soll. Stattdessen sollten wir offen und neugierig sein und den Charakter unseres Pferdes ganz unvoreingenommen entdecken. Durch eine anfängliche Erwartungshaltung kann es passieren, dass wir unser Pferd direkt in eine Schublade stecken und ihm Zuschreibungen machen, die eigentlich gar nicht zutreffend sind.
HÖRE DEINEM PFERD ZU
Dem Pferd zuzuhören scheint zu beginn gar nicht so leicht, da wir unser Pferd zunächst lesen lernen müssen. Schließlich sprechen sie nicht mit Worten, sondern über Körpersprache und Gefühle mit uns. Dazu kann es erstmal wichtig sein, zu beobachten, ob es eher introvertiert oder extrovertiert ist. Daraus können wir schließen, ob es eher leise und uneindeutig mit uns spricht oder eher laut und klar. Der nächste Schritt ist dann, ins Fühlen zu kommen, damit wir den Gemütszustand unseres Vierbeiners wahrnehmen können. Daraus entwickeln wir dann im Idealfall eine Basis für gemeinsame Kommunikation auf Augenhöhe, die für beide Seiten verständlich sind.
Mit all diesen Punkten wirst du mit der Zeit eine gesunde und vertrauensvolle Basis für euren gemeinsamen Weg legen. Und auch wenn du bereits eine ganze Weile mit deinem Pferd zusammen bist, können die Punkte helfen, um euer Vertrauen zu stärken und eurem Zusammensein mehr Leichtigkeit zu verleihen.

Viel Spaß beim Ausprobieren und viele Momente voller Vertrauen wünsche ich dir!
Liebe Grüße
Sarah
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