Als Rauhnächte werden heute die 12 Nächte vom 25. Dezember bis zum 06. Januar bezeichnet, denen ein besonderer Zauber innewohnen soll. Sie haben ihren Ursprung in der keltischen und germanischen Tradition und werden auch als die Tage zwischen den Jahren bezeichnet. Schaut man sich den Mondkalender mit 354 Tagen und den Sonnenkalender mit 365 Tagen an, ergibt dich eine Differenz von 11 Tagen bzw. 12 Nächten. In der Tradition beginnen die Rauhnächte meist mit dem Ende des Heiligen Abend um Mitternacht. In einzelnen Traditionen beginnen sie auch schon am 21. Dezember mit der Wintersonnenwende, der Julnacht.
Die Rauhnächte lassen sich wunderbar mit kleinen Ritualen anreichen, die du jedes Jahr wieder zelebrieren kannst, um das alte Jahr abzuschließen und das neue zu begrüßen und zu gestalten. Dabei steht jede der Rauhnächte für einen der Monate im neuen Jahr.
In diesem Artikel möchte ich dir dazu ein paar Impulse geben.

Das Ritual der 13 Wünsche
Schreibe dir für dieses Ritual deine 13 Wünsche jeweils auf einen kleinen Zettel. Dies können Wünsche sein, die dich (und dein Pferd) konkret betreffen. Es können aber auch übergeordnete Ziele sein. Falte diese Zettel und lege sie in eine kleine Schale oder auf ein kleines Tablett. In den nächsten Nächten ziehst du jeweils einen dieser Zettel und verbrennst ihn in einer Feuerschale, ohne vorher zu schauen, was darauf steht. Mit dem Verbrennen deiner Wünsche, lässt du diese los und das Universum kümmert sich bestmöglich darum.
Am Ende der Rauhnächte wird ein Zettel übrig bleiben. Diesen faltest du nun am 6. Januar auf, um ihn zu lesen. Denn dies ist der Wunsch, um den du dich selbst kümmern solltest.
Altes loslassen und neues begrüßen
Die Zeit zwischen den Jahren eignet sich besonders dazu, das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Dazu gehört es, sich an all die schönen Dinge zu erinnern, die wir erlebt haben. Aber auch die nicht so schönen Dinge noch einmal zu betrachten, um sie dann loslassen zu können.
Dazu kannst du dir einen Zettel oder ein schönes Notizheft nehmen und für die zum Beispiel folgende Fragen beantworten:
Was hat mir das zu Ende gehende Jahr geschenkt?
Welche Dinge oder Angewohnheiten möchte ich im alten Jahr zurück lassen?
Was möchte ich im neuen Jahr ausprobieren, Entdecken oder neu schaffen?
Orakelkarten
Ein weiterer Brauchtum in den Rauhnächten ist es, jeden Tag eine Orakelkarte zu ziehen, die dich durch den Tag begleitet. Diese Karte begleitet dich dann ebenfalls in dem jeweiligen Monat des neuen Jahres. Ich selbst ziehe in den Rauhnächten immer eine Karte aus dem Krafttier Orakel. Es gibt hier jedoch inzwischen ein großes Angebot an verschiedenen Kartensets, die dich in dieser Zeit begleiten können.
Deine tägliche Achtsamkeits-Routine
Schaffe dir an jedem der Tage ein wenig Zeit für deine tägliche Achtsamkeitsroutine. In dieser Zeit kannst du dir eine Kerze anmachen, meditieren und täglich ein paar Minuten reflektieren und beobachten.
Folgende Fragen können dir dabei helfen:
Wofür bin ich heute besonders dankbar
Was war heute besonders gut / schön?
Was hast du letzte Nacht geträumt?
Wie hat mich meine Orakelkarte heute durch den Tag begleitet?
Ordnung schaffen und Räuchern
Früher war das Räuchern von Räumen und Höfen ein wesentlicher Bestandteil der Bräuche. Hierdurch wurden Räume gereinigt und geschützt. Des Weiteren war Ordnung besonders wichtig. Wurde doch davon ausgegangen, dass es in dieser Zeit zwischen den Jahren keine Regeln gibt und die Dämonen und Geister ihr Unwesen treiben. Da wäre es doch sichtlich unvorteilhaft, wenn sie gerade im eigenen Haus in Unordnung stolpern oder in der Wäsche hängen blieben und erbosten.
Schaffe also bereits vor den Rauhnächten Ordnung. Die Rauhnächte selbst kannst du auch nutzen, um dich von unnützen materiellen Dingen zu trennen. Die Räume räuchern kannst du zum Beispiel mit Salbei, Weihrauch, Myrrhe oder Wacholder.
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Gestaltung deiner persönlichen Rauhnächte. Sollten es deine ersten Rauhnächte sein, nimm dir nicht gleich zu viel vor. Bereits kleine Rituale, wie die 13 Wünsche oder kleine Reflektionsübungen können dabei helfen, achtsamer in das neue Jahr zu starten. Die Rauhnächte sollen dir dabei helfen zur Ruhe zu kommen und deine Mitte zu finden und keinesfalls in Stress ausarten.
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